Der ELO®

  • ©: Jürgen Miethe

Der Elo® ist eine deutsche Hunderasse, welche markengeschützt ist und ausschließlich in der Züchtergemeinschaft der EZFG gezüchtet wird. Die EZFG e.V. ist nicht dem VDH oder der FCI angeschlossen, der Elo® ist daher auch nicht von den beiden Organisationen anerkannt.

Der Markenschutz beim Elo®

Der Name „Elo“ wurde von Anfang an markenrechtlich geschützt. Deshalb wird er unter anderem auch als Markenhund Elo bekannt gemacht. Der Name „Elo®“ unterliegt dem Markenschutz; die Zucht der Rasse wird von der Elo® Zucht- und Forschungsgemeinschaft (EZFG e.V.) betreut. Der Markenschutz gilt innerhalb der EU und der Schweiz.

Die Entstehungsgeschichte

Dino, Bobtail – Questo, EurasierNach jahrelangem Verhaltensvergleich zwischen Bobtail und Eurasier konnte Heinz Szobries enorme Verhaltensunterschiede zwischen den beiden Rassen feststellen. Als Familien- und Gesellschaftshund haben beide Rassen ihre Vor- und Nachteile. Das Wesen des Eurasiers gilt als sehr instinktsicher, vom Typ ähnelt er dem Urhund. Aufgrund seiner Stehohren kann er auch ein ausgeprägtes Mienenspiel zeigen. Seine Behaarung ist mittellang und pflegeleicht. Unangenehme Erfahrungen können das Verhalten des Eurasiers ungünstig beeinflussen. Dem gegenüber ist der Bobtail eine sehr robuste, belastbare, anhängliche Rasse. Durch seine weißen Abzeichen hat er eine gut sichtbare Farbe. Als Nachteil wären seine langen,  zum Verfilzen neigenden Haare zu erwähnen, sowie die langen Schlappohren und die Veranlagung, dass im Innenohr Haare wachsen, die gelegentlich Ohrenentzündungen begünstigen. So entstand die Idee zunächst aus diesen beiden Rassen einen neuen Hundetyp als kindergeeigneten Familien- und Gesellschaftshund zu züchten. 1987 wurde von Marita und Heinz Szobries mit der Elo®-Zucht begonnen. Zum Aufbau der Elo®-Zucht wurden, soweit dies möglich war, gut veranlagte Tiere dieser beiden Rassen ausgewählt. Zunächst stand noch kein geeigneter Eurasier-Rüde zur Verfügung. Daher wurde auf einen Chow-Chow Rüden zur Verpaarung mit einer Bobtail-Hündin zurückgegriffen, da dieser ein naher Verwandter des Eurasiers ist.

Einige Jahre später wurde mit der Zucht des Klein-Elos® begonnen. Die erste Verpaarung fand zwischen einer Pekinesen-Hündin und einem Kleinspitz-Rüden statt. Die nachfolgenden Generationen wurden mit dem großen Elo® verpaart. Um das Kleinbleibende in der Elo®-Zucht zu erhalten, folgten Jahre später noch weitere Einkreuzungen mit einem recht schweigsamen Japanspitz.

Verhaltensbeobachtungen

Nachdem festgestellt wurde, dass die wichtigsten Ausgangsrassen, Bobtail und Eurasier, ein ganz unterschiedliches Verhalten haben, wurde von Anfang an gezielt das Verhalten des Elos® im Vergleich zu den wichtigsten Ausgangsrassen und vergleichend auch mit den Nachkommen aus der Verpaarung Spitz und Pekinese, beobachtet. Jahre später wurde ebenfalls das Verhalten der ersten Generation mit den durchgezüchteten Elos® vergleichend beobachtet. Diese Langzeitstudien haben den Beweis des erblichen Einflusses auf rassetypisches Verhalten erbracht. Deshalb war es auch von Anfang an das Zuchtziel beim Elo®, die positiven Wesensmerkmale von den Ausgangstieren in der Rasse Elo® zusammenzuführen. Die Elo®-Zucht und das Forschungsprogramm wurde fast von Anfang an bis 2002 durch die Biologin Frau Brigitte Apel begleitet.

Wesensbeurteilung als Familien- und Gesellschaftshund

Zur Beurteilung des Elos® als kindergeeigneten Familienhund wurde zuvor in Zusammenarbeit mit Fachleuten ein spezieller Wesenstest erarbeitet. Deshalb muss bei einem Elo®, bevor er für die Zucht zugelassen wird, auch sein Verhalten in verschiedenen Situationen beurteilt werden, wie z.B. gegenüber Kindern, anderen Haustieren, Knallgeräuschen; Verträglichkeit gegenüber anderen Artgenossen, um einige Beispiele zu nennen. Im Rahmen der Ausbildung müssen die zukünftigen Zucht- und Wesensrichter zuvor im umfangreichen Maße bei der Beurteilung von Elos® teilnehmen. Danach erfolgt eine umfassende Ausbildung mit Abschlussprüfung zum Zuchtrichter. Durch die o. g. zahlreichen Maßnahmen ist es möglich geworden, dass sich das elotypische Verhalten, die Erbgesundheit und das äußere Erscheinungsbild von Generation zu Generation verbessert und gefestigt hat.

Verbesserung der Erbgesundheit

Bereits nach Beginn der Elo®-Zucht wurde eine Datenbank zur Eintragung von Erbkrankheiten und anderen Zuchtdaten angelegt. Die Elo®-Züchter sind dazu verpflichtet, alle Erkrankungen der Zuchtleitung zu melden. Dadurch ist es möglich zu erkennen, ob Zuchttiere Mängel vererben. Sollte das der Fall sein, müssen diese Tiere aus der Zucht ausscheiden. Ebenso erfolgen umfangreiche, tierärztliche Untersuchungen der Augen und der Hüfte sowie der Patella (Kniescheibe). So konnte auch die Erbgesundheit verbessert werden. Inzwischen wurde bei der Tierärztlichen Hochschule in Hannover eine DNA-Datenbank angelegt. Von allen angehenden Zuchthunden muss eine Blutprobe hinterlegt werden mit dem Ziel, Tests zu entwickeln, um Träger von Erbkrankheiten zu erkennen und diese dann von der Zucht gezielt ausschließen zu können. Alle der Zucht zur Verfügung stehenden Elos® müssen auf HD und PL untersucht werden. Nur Hunde mit HD-A und HD-B dürfen sich an der Zucht beteiligen. Elos® mit einem HD-B-Ergebnis sollen nur mit einem HD-A-Partner verpaart werden. Durch diese Vorgabe ist es gelungen, dass es nur noch sehr wenige Elos® gibt, die einen mittleren bis schweren Hüftgelenksfehler haben. Im Jahr 2010 wurde bei 145 auf HD untersuchten Elos® 81 mit HD-A, 53 mit HD-B, 7 mit HD-C, 4 mit HD-D und keiner mit HD-E diagnostiziert. Ebenfalls muss eine umfangreiche Augenuntersuchung inklusive Gonioskopie und Augeninnendruckmessung erfolgt sein, bevor ein Elo® zur Zucht zugelassen wird.

Zuchtauswahl durch ein für den Elo entwickeltes Zuchtprogramm

Speziell für die Elo®-Zucht wurde ein sehr aufwändiges Zuchtprogramm erarbeitet, in welchem die Zuchtleitung für die Zuchthündin die am besten geeigneten Rüden heraus finden kann. Dabei kann die Zuchtleitung nicht nur auf einen niedrigen Inzuchtkoeffizient (IK, Vermeidung von enger Verwandtschaft) und einen hohen Ahnenverlustkoeffizienten (AVK, Vermeidung von Dopplung der Ahnen) selektieren, sondern gleichzeitig auch bei geplanten Verpaarungen beachten, ob in den zurückliegenden Generationen Erbkrankheiten aufgetreten sind. Sollte eine Erkrankung bekannt sein, so darf in der Linie des Partners diese Krankheit möglichst nicht aufgetreten sein, damit für die folgenden Generationen eine gute gesundheitliche Basis geschaffen werden kann. Das Gleiche gilt für den Standard und das Wesen aller Zuchttiere. Durch die gezielte Auswahl der in der Zucht stehenden Elos® und deren individuellen Verpaarungen möchte die EZFG e.V. die Erbgesundheit und das familiengerechte Wesen der Elos® genetisch festigen.

Vermeidung von Inzuchtproblemen

Durch eine Doktorarbeit von Judith Kaufhold, „Populationsgenetische Untersuchungen zur Entwicklung der Hunderasse Elo®, Hannover 2004“, sowie zum Auftreten und zur Vererbung von Distichiasis wurde im Jahre 2004 festgestellt, dass der Elo® im Gegensatz zu einigen anderen Rassen einen relativ hohen Inzuchtgrad hat. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden umgehend Rückkreuzungen mit den wichtigsten Ausgangsrassen, insbesondere Eurasier und Spitz vorgenommen.

So konnte im Jahre 2010 für das laufende Jahr ein durchschnittlicher niedriger Inzuchtkoeffizient (IK) von 2,47 % erreicht werden. Ende Juli 2011 konnte sogar ein mittlerer Wert von nur 2,10% errechnet werden.

Damit zählt der Elo® zu den Rassen mit den niedrigsten IK.

Hüftuntersuchung und HD-Ergebnisse aus der Elo®-Zucht

Alle der Zucht zur Verfügung stehenden Elos® müssen auf HD und PL untersucht werden. Seit dem 01.01.2007 werden nur Hunde mit HD-A und HD-B zur Zucht zugelassen und dürfen sich an der Zucht beteiligen. Elos® mit einem HD-B-Ergebnis sollen nur mit einem HD-A-Partner verpaart werden. Durch diese Vorgabe ist es gelungen, dass es nur noch sehr wenige Elos® mit einem nicht guten Hüftgelenk gibt.

Die Hunde, welche für die Elo®-Zucht vorgestellt werden sollen, werden ausschließlich von Tierärzten mit Röntgenfachausbildung geröntgt. Die Auswertung der Röntgenbilder werden vom zertifizierten Gutachter für HD,ED und OCD nach GRSK Dr. Alexander Koch vorgenommen. ®